Hückeswagen Im katholischen Kindergarten Am Kamp gibt es ab sofort einen „Bücher- und Anderes-Schrank. Die Idee kam von einer Mitarbeiterin, die im Unverpacktladen ‚Krämerladen‘ in Wermelskirchen das Prinzip schon seit fast einem Jahr kennt.
Es ist eine schöne Idee, die auch in Pandemie-Zeiten für alle Hückeswagener erreichbar ist. Im katholischen Kindergarten Am Kamp gibt es ab sofort einen „Bücher- und Anderes-Schrank“, teilt Mitarbeiterin Myriam Arenz mit. „Die Idee kam von einer Kollegin, die im Unverpacktladen in Wermelskirchen das Prinzip schon seit fast einem Jahr kennt – und gerne nutzt“, sagt sie. In Pandemie-Zeiten, wenn auch den Kita-Mitarbeiterinnen etwas mehr Zeit bleibe, sei es nun möglich, solche Dinge umzusetzen. „Normalerweise geht so was ja im Kindergartenalltag unter oder muss ständig verschoben werden. Aber jetzt können wir uns dem guten Gewissens widmen“, sagt Myriam Arenz.
Und so gibt es jetzt im Eingangsbereich des Kindergartens einen großen, braunen Schrank, in dem Bücher und anderes zu finden sind. „Der Schrank im ‚Krämerladen‘ wird von älteren und jüngeren Menschen gleichermaßen angenommen. Das ist schön, denn so kann man ins Gespräch kommen und eben auch Bücher – und Anderes – zur eigenen Verwendung finden“, sagt die Mitarbeiterin. Im Moment werde Konsum großgeschrieben, und es herrsche gleichzeitig durch die Corona-Maßnahmen eine Art „Stillstand“. „Wir haben festgestellt, dass sowohl im Internet als auch im echten Leben viel mehr verschenkt oder getauscht wird. Das zeigt, dass das Miteinander einen größeren Stellenwert bekommen hat“, sagt Myriam Arenz. Das sei für den Kindergarten und das Familienzentrum Anlass gewesen, eine Vorbildfunktion einnehmen zu wollen. „Jeder soll die Möglichkeit haben, durch eigenes Zutun an diesem etwas anderen Konsumverhalten teilzuhaben. Deswegen ist der Schrank auch öffentlich und zu jeder Tageszeit frei zugänglich“, sagt die Mitarbeiterin.
Im Schrank können Bücher abgelegt und mitgenommen werden, aber auch andere Gegenstände. „Solche, die für mich keine Bedeutung mehr haben, können das für andere Menschen sehr wohl haben“, sagt sie. Das Angebot laufe unter dem Motto: „Einfach so. Von allen, für alle.“